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Saunasteine – worauf man bei Anschaffung und Pflege achten sollte

Bei der Planung der eigenen Sauna denkt man vermutlich nicht als erstes an Saunasteine. Auch wenn es um Pflege und Unterhalt geht, stehen Saunasteine wohl kaum an erster Stelle. Dabei sind die Steine wichtiger, als man auf den ersten Blick meinen könnte: sie tragen nicht nur massgeblich zum Saunaklima, sondern auch zu einem gelungenen Aufguss bei – zwei essenzielle Aspekte einer guten Sauna.


Der Saunaofen

Die Saunasteine liegen direkt über der Hitzequelle des Saunaofens und sorgen dafür, dass sich die Hitze gleichmässig verteilen kann. Ursprünglich wurden Saunasteine in mit Holz befeuerten Öfen als Wärmespeicher verwendet. Die Steine, die sich am Feuer um bis zu 500° C erhitzen konnten, speicherten die Hitze und strahlten somit auch noch lange nach Erlöschen des Feuers Wärme ab. In traditionellen finnischen Saunas und russischen Banjas wird übrigens auch heute noch häufig Holz als Wärmequelle verwendet. In unseren Breitengraden sind zwar mittlerweile die elektrischen Saunaöfen verbreiteter, das Prinzip bleibt aber dasselbe: Die Steine nehmen die Wärme des Ofens auf und geben sie danach an die Saunakabine ab.


Die Rolle der Saunasteine

Die Saunasteine haben zwei hauptsächliche Verwendungszwecke. Einer davon ist die Regulation der Temperatur: dadurch, dass die Wärme des Ofens nicht direkt an die Luft abgegeben wird, sondern erst die Steine erhitzt werden, erwärmt sich die Saunakabine gleichmässiger. Zum anderen sind Saunasteine für den Aufguss zentral: beim Aufguss wird üblicherweise kaltes Wasser – beim Eisaufguss sogar mit Eis durchsetztes Wasser – über die Hitzequelle gegossen. Dadurch, dass das Wasser an den heissen Steinen auftrifft, bildet sich sofort Wasserdampf. Dieser führt auf unserer Haut zum typischen gesteigerten Wärmeempfinden und gilt bei vielen als wichtigster Bestandteil des Saunaerlebnisses.


Welche Eigenschaften Saunasteine haben sollten

Durch die hohen Temperaturen direkt über dem Saunaofen müssen die Saunasteine äusserst hitzebeständig sein. Das bedeutet unter anderem, dass sie sich in der Hitze nicht zu stark ausdehnen sollten. Gleichzeitig sollten die Mineralien einigermassen elastisch sein, um durch die Wärmeaufnahme nicht zu brechen. Idealerweise sind Saunasteine zudem in der Lage, möglichst viel Wärme zu speichern. So kann der grösste Teil der Wärme aus dem Ofen gleichmässig über die Steine abgegeben werden.


Da die Steine beim Aufguss ständig in Kontakt mit Wasser kommen und dadurch einen extremen Temperaturunterschied aushalten müssen, sollten sie ausserdem witterungsbeständig und belastbar sein. Steine, die auf thermische Schwankungen empfindlich reagieren, sollten nie verwendet werden, da sie durch Kontakt mit dem kalten Wasser splittern und Saunagäste verletzen könnten. Um dem Wasser standzuhalten werden auch nur Steine empfohlen, die wenige bis gar keine Poren aufweisen; Bei porösem Gestein kann sich Wasser leicht einen Weg in das Gesteinsinnere bahnen, was zu schnellerer Abnutzung führt.


Ideale Saunasteine

Es reicht folglich nicht, die erstbesten Steine aus dem eigenen Garten in den Ofen zu legen. Stattdessen sollten die Saunasteine sorgfältig ausgewählt werden. Granit, Diorit, Gabbro und Peridotit sowie Olivindiabas sind typische Saunasteine, die alle optimalen Eigenschaften vereinen. Ausserdem sind die Gesteine relativ häufig, weshalb sie auch preislich nicht allzu sehr zu Buche schlagen.

Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, synthetische Saunasteine für die eigene Sauna zu verwenden. Diese behandelten Naturgesteine wurden künstlich gehärtet, sodass sie eine verlängerte Lebensdauer im Vergleich zu natürlichem Gestein aufweisen. Gerade für öffentliche Saunas lohnt sich die Anschaffung von synthetischen Steinen: Während natürliche Saunasteine bei reger Nutzung etwa alle drei bis vier Monate ausgetauscht werden müssen, halten synthetische Saunasteine bis zu zwei Jahre. Werden die Saunasteine seltener beansprucht, wie beispielsweise im normalen privaten Gebrauch, können auch natürliche Saunasteine bis zu zwei Jahre benutzt werden, ehe sie ausgetauscht werden müssen; Synthetische Steine können in diesen Fällen sogar bis zu zehn Jahre halten.


Die Steine richtig schichten

Verwenden Sie Ihren Saunaofen zum ersten Mal oder haben Sie sich neue Steine angeschafft, die Sie zum ersten Mal in den Ofen schichten, ist es wichtig, ein paar Dinge zu beachten. Bevor Sie die Steine zum ersten Mal verwenden, sollten Sie sie gründlich reinigen. Dazu reichen Wasser und eine Bürste; Seife oder andere Reinigungsmittel sind nicht nötig und könnten je nach Zusammensetzung den Steinen oder dem Ofen sogar schaden.


Wenn Sie die Steine von Staub und Schmutz befreit haben, können Sie mit der Schichtung in den Ofen beginnen. Dabei sollte darauf geachtet werden, die kleineren Steine zuerst und die grössten Steine zuletzt in den Ofen zu legen. Ausserdem sollten die Steine nicht allzu dicht gestapelt werden, damit genug Zwischenräume für die Luftzirkulation bestehen bleiben.


Pflege der Saunasteine

Kontrollieren Sie Ihre Saunasteine am besten regelmässig auf Abnutzungserscheinungen. So können Sie Kalkablagerungen rechtzeitig abbürsten und allfällige kleine Splitter, die sich auch bei hochwertigen Saunasteinen gelegentlich bilden, aus dem Ofen entfernen. Doch auch bei gründlicher Pflege der Steine lässt sich eine Abnutzung – insbesondere bei häufigen Aufgüssen – nicht verhindern und mit der Zeit müssen die Steine ausgewechselt werden. Als Richtlinie gelten wie bereits erwähnt drei bis vier Monate bei sehr häufigem, respektive zwei Jahre bei seltenerem Gebrauch. Werden die Steine trotz starker Abnutzung weiterverwendet, kann die Wärmekapazität beeinträchtigt werden und die Qualität des Aufgusses lässt spürbar nach.






Quellen:

  • Gartenhaus.ch: Welche Steine für den Saunaofen? – Alles Wissenswerte über Saunasteine.

  • Mineralienatlas.de: Saunasteine.

  • Sauna-portal.com: Saunasteine, Auswahl und Verwendung.

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