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Abkühl- und Erholungsmethoden nach dem Saunagang

Denkt man an einen Saunagang, kommt einem vorrangig das Schwitzen in der heissen Kabine in den Sinn. Die Abkühl- und Erholungsphase danach ist aber nicht minder wichtig und insbesondere für die Stärkung der Abwehrkräfte und andere gesundheitliche Effekte essentiell. Wie Sie die Abkühlung und die Ruhephase nach dem Saunieren optimal angehen, lesen Sie hier.


Warum ist Abkühlen so wichtig?

Durch die heissen Temperaturen in der Sauna steigt erst die Oberflächen- und mit der Zeit auch die Kerntemperatur des Körpers an. Damit die Körpertemperatur nach dem Saunagang möglichst bald wieder auf das normale Niveau zurückkehrt, ist eine Abkühlung Pflicht. Zudem zeigen sich viele positive Auswirkungen der Sauna auf die Gesundheit erst bei einem Zusammenspiel von Hitze und Kälte. So wird das Herz-Kreislauf-System besonders durch die Schwankung zwischen den beiden Temperaturextremen angeregt und auch die Abwehrkräfte werden vor allem durch die abwechselnden Temperaturen gestärkt.


Sanfte Abkühlung an der Luft

Wohl am gesündesten ist die Abkühlung an der kalten Luft. Gerade direkt nach dem Saunagang (und vor allfälligen anderen Abkühlungsmethoden) empfiehlt es sich, erst einmal einige Augenblicke Frischluft zu geniessen und dabei tief durchzuatmen. Ältere oder gesundheitlich angeschlagene Personen mit einem empfindlicheren Kreislauf sollten hier besonders gut auf ihr Körpergefühl hören und je nach Wohlbefinden auf weitere, belastendere Methoden verzichten.


Der Sprung ins kalte Wasser

Ist Ihr Kreislauf fit genug, kann nach der Abkühlung an der Luft der Sprung ins kalte Wasser gewagt werden. Ob es sich dabei nun um einen See, ein Tauchbecken oder ein kniehohes Kaltwasserwecken handelt – die Berührung des Körpers mit kaltem Wasser führt zu einem regelrechten Kälteschock und ist somit ideal für die Stärkung der Immunabwehr. Je kälter, desto besser.


Die Kaltwasserdusche

Hat man weder einen See in der Nähe noch ein Schwimmbecken im Garten, kann die zusätzliche Abkühlung auch durch eine Kaltwasserdusche erfolgen. Wichtig ist hierbei, das Wasser auch wirklich kalt und nicht lauwarm einzustellen, um einen optimalen Effekt zu erhalten. Wem das Duschen des ganzen Körpers zu unangenehm ist, kann auch nur Arme und Beine unter den Strahl halten. Besonders geeignet sind hierfür Kneipp-Schläuche, mit denen gezielt nur einzelne Körperregionen abgekühlt werden können. Will man den ganzen Körper abkühlen, empfiehlt es sich, zuerst mit Händen und Füssen zu beginnen und den kalten Strahl dann nach und nach zur Körpermitte zu führen.


Abkühlen auf finnisch

Wem das alles zu unspektakulär ist, kann die traditionelle finnische Abkühlung ausprobieren – und sich einfach in den Schnee werfen. Üblicherweise wälzt man sich einige Male im kalten Nass hin und her, um den Körper von allen Seiten abzukühlen. Auch beliebt ist ein Eisbad: In die Eisschicht des nächstgelegenen Weihers wird ein Loch gehackt, durch das man nach dem Saunagang ins Wasser springen kann. Traditionsgemäss alles am besten nackt.


Warmes Fussbad zum Abschluss

So paradox es auch klingen mag: ein warmes (nicht heisses!) Fussbad kann als Abschluss bei der Abkühlung helfen. Durch die extremen Abkühlungsmethoden ziehen sich die zuvor in der Sauna erweiterten Blutgefässe in kürzester Zeit wieder zusammen. Dadurch bleibt die Abkühlung oberflächlich. Damit auch die Körperkerntemperatur wieder auf ein normales Niveau gesenkt werden kann, muss die Kälte an der Haut in den gesamten Körper dringen. Dies erreicht man mit einem lauwarmen Fussbad: das Blut, das in die Füsse zirkuliert, wird aufgewärmt und die Blutgefässe werden wieder erweitert. Dieser Effekt bleibt nicht lokal, sondern breitet sich nach und nach im Körper aus. Die erweiterten Blutgefässe können dann die Kälte von der Hautoberfläche ins Körperinnere transportieren und die Körpertemperatur absenken.


Ohne Erholung kann das Saunieren zur Belastung werden

Neben einer Abkühlung wird auch eine Ruhephase zwischen den Saunagängen dringend empfohlen. Die Belastung für den Kreislauf während eines Saunagangs ist vergleichbar mit sportlicher Betätigung und nicht zu unterschätzen. Damit es nicht zu einer Überlastung kommt, sollte ein typischer Saunagang in der finnischen Sauna nach maximal einer Viertelstunde beendet und eine Pause eingelegt werden. Dadurch kann sich der Kreislauf wieder erholen und ist fit für die nächste Runde. Lässt man die Erholung aus, kann es insbesondere bei älteren oder gesundheitlich angeschlagenen Personen zu einer übermässigen Belastung des Kreislaufs und in einigen Fällen sogar zu einem Kollaps kommen.


Erholen – aber richtig

Die Ruhephase nach beziehungsweise zwischen den Saunagängen wird häufig unterschätzt und dementsprechend kurzgehalten. Dabei ist Erholen beim richtigen Saunieren keineswegs Nebensache. Tatsächlich sollte die Pause in etwa so lange andauern wie der Saunagang, also zwischen 10 und 15 Minuten, damit sich der Kreislauf optimal erholen kann. Wichtig in dieser Phase ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, am besten in Form von Wasser oder Tee. Ausserdem empfiehlt es sich, während dem Ausruhen zu liegen; dadurch kann das Blut schneller ins Herz zurückkehren und der Kreislauf wird stabilisiert.



Quellen:

  • Gartenfreunde.de: nach der Sauna richtig abkühlen.

  • Saunazeit: Fussbad vor und nach der Sauna.

  • Skandinavien.eu: Sauna in Finnland.

  • T-online: warmes Fussbad vor und nach der Sauna: Tipps.



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