In Finnland und Russland, den jeweiligen Ursprungsländern der Sauna und Banja, wird der Gang in die Schwitzstube auch mit einem ausgiebigen Festmahl in Verbindung gebracht. Das Ritual, das mehrere Stunden bis zu einem halben Tag in Anspruch nehmen kann, besteht aus mehreren Saunagängen, zwischen denen immer wieder deftig gegessen und Alkohol getrunken wird. Wirklich gesund ist diese Tradition allerdings nicht. Wer die Sauna aus gesundheitlichen Gründen besucht, sollte auf Alkohol und allzu schweres Essen deshalb besser verzichten. Setzen Sie stattdessen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gesunde Snacks.
Trinken, trinken, trinken…
Am wichtigsten ist es, vor, zwischen und nach der Sauna ausreichend zu trinken – denn beim Saunieren kann der Körper je nach Alter und Statur bis zu zwei Liter Wasser verlieren. Deshalb empfiehlt es sich, am Tag des Saunabesuchs bereits morgens direkt nach dem Aufstehen ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen; so kann der Flüssigkeitsspeicher über den ganzen Tag aufgebaut werden. Auch in den Ruhepausen zwischen den einzelnen Saunagängen sollten Sie genügend trinken. Am besten eignet sich Wasser oder ungesüsster Tee; in öffentlichen Saunabetrieben werden diese in der Regel gratis zur Verfügung gestellt. Isotonische Sportgetränke oder alkoholfreies Bier sorgen ebenfalls für eine ideale Flüssigkeitszufuhr. Auf alkoholische Getränke oder Kaffee sollte jedoch besser verzichtet werden – beide entziehen dem Körper zusätzlich Flüssigkeit. Das gilt auch nach der Sauna: Besonders wenn Sie abends saunieren, sollten Sie zwischen dem Gang in die Sauna und dem Zubettgehen noch eine Tasse Tee oder ein Glas Wasser zu sich nehmen.
… und warum es so wichtig ist
Flüssigkeit ist für unseren Körper unentbehrlich. Haben wir zu wenig davon, meldet sich der Körper schnell mit einem Gefühl des Unwohlseins und Durst. Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel und Schwindel während des Saunaganges können die Folge sein. Zudem kann bei Flüssigkeitsmangel schnell die Haut austrocknen, was die positiven Effekte der Hitze auf unser grösstes Organ wieder zunichte macht.
Um all dem vorzubeugen, gilt deshalb: Achten Sie bewusst auf Ihre Flüssigkeitszufuhr, wenn Sie saunieren. Und trinken Sie lieber ein Glas Wasser mehr als zu wenig.
Nie mit leerem Magen in die Sauna
Nicht nur die Flüssigkeitsspeicher sollten bereits vor dem Gang in die Sauna aufgefüllt werden; auch der Magen sollte nicht leer sein. Wenn Sie bereits hungrig in der Sauna ankommen, ist die Belastung für Ihren Kreislauf möglicherweise zu viel, was zu Schwindelanfällen oder sogar Ohnmacht führen kann. Deshalb ist es wichtig, vor dem Saunieren genügend Nahrung zu sich zu nehmen. Im Idealfall handelt es sich dabei um leichte, gut verdauliche Kost – fettiges und schwer verdauliches Essen wie Burger und Kebab sollten Sie hingegen meiden.
Gesunde Snacks danach
Genauso wie vor dem Gang in die Sauna sollten Sie auch nach dem Saunieren auf fettiges, schweres Essen verzichten. Statt sich nach dem Saunieren ein Schnitzel mit Pommes zu gönnen, sollten Sie also besser nach Obst und Gemüse greifen. Beides enthält nicht nur wertvolle Vitamine, sondern auch viel Wasser, sodass Sie den Körper zusätzlich mit Flüssigkeit versorgen können. Zudem tut dem Kreislauf der Fruchtzucker in Äpfel, Birnen und Co nach der Belastung in der Sauna gut. Ist der Hunger etwas grösser, eignen sich auch Gerichte mit Fisch oder Suppen.
Wichtige Mineralstoffe
Beim Schwitzen verliert der Körper nicht nur Wasser, sondern auch Mineralstoffe. Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink und Jod werden alle über den Schweiss ausgeschieden. Dabei handelt es sich um wichtige Nährstoffe für den Körper. So sorgen Kalium, Kalzium und Magnesium für eine normale Funktion der Muskulatur. Kalzium und Magnesium sind wichtige Stoffe für den Aufbau und Erhalt von gesunden Knochen und Zähnen und Zink unterstützt das Immunsystem.
Den Nährstoffverlust wieder ausgleichen
Der Verlust dieser Nährstoffe sollte nach dem Gang in die Sauna wieder ausgeglichen werden. Auch hier bieten sich vor allem Obst und Gemüse für eine ausreichende Nährstoffzufuhr an. Besonders kaliumreiche Lebensmittel sind beispielsweise Bananen und Aprikosen, Karotten, Avocado und Tomaten sowie diverse Nüsse. Den Magnesiumspeicher füllen Sie am besten mit grünen Gemüsesorten wie Brokkoli oder Spinat auf, aber auch Orangen und Hülsenfrüchte sind wertvolle Magnesiumlieferanten. Kalzium findet sich ebenfalls in grünem Gemüse und Zink nehmen Sie am besten über Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchte und Nüsse auf.
Die Menge macht’s
Wenn Sie die Sauna nur gelegentlich alle paar Wochen besuchen, ist ein Nährstoffmangel aufgrund des Schwitzens kaum ein Risiko. Saunieren Sie jedoch mehrmals pro Woche oder sogar täglich, lohnt es sich, bewusst auf Flüssigkeitszufuhr und Ernährung zu achten. So können Mangelerscheinungen vorgebeugt werden und Ihr Körper kann noch mehr vom Gang in die Sauna profitieren.
Quellen:
Drjacobs.de: Ausgleich von Mineralstoffverlusten im Schweiss.
Saunazeit.com: Essen nach dem Saunagang.
Saunazeit.com: Essen und Trinken nach der Sauna.
T-online: Sauna: Tipps zum richtigen Essen und Trinken.
Toppharm.ch: Flüssigkeitsmangel.
Zinkorotat-pos.de: Zinkgehalt – Lebensmittel im Überblick.
5amtag.de: Obst und Gemüse – Was steckt drin.
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