Ein sommerlicher Duft nach Alpenwiesen und wohltuende ätherische Öle: Die Heusauna verspricht Entspannung pur mit Charme vom Bauernhof. Dabei überzeugt die Saunavariante nicht nur mit einem ungewöhnlichen Dufterlebnis, sondern auch mit einem sanften feucht-warmen Klima und den gesundheitsfördernden Wirkstoffen des Heus.
Eine Tradition aus dem Südtirol
Die Heusauna hat ihren Ursprung im «Heubadl», das bereits im späten 19. Jahrhundert in den Südtiroler Alpen zur Anwendung kam. Wie der Name andeutet, wurde damals im Heu gebadet: Bauern und andere Landleute legten sich in Löcher im Heu, die davor gegraben wurden, und bedeckten sich vollständig mit den Halmen, bis sie zu schwitzen begannen. Dieser natürlichen Sauna wurden viele gesundheitliche Wirkungen nachgesagt – unter anderem sollte das regelmässige Baden im Heu rheumatische Schmerzen lindern.
Vom Heubadl zur Heusauna
Auch heute noch werden im Südtirol traditionelle Heubäder angeboten. Die wohltuende Wirkung des Heus lässt sich jedoch auch mit der Sauna kombinieren: Statt vollständig im Heu zu baden, wird das Heu über dem Saunaofen im Wasserbad erhitzt. Dabei wird getrocknetes Heu zusammen mit Wasser einer Verdampferschale beigefügt, die oberhalb des Saunaofens befestigt wird. Durch die Wärme des Ofens lösen sich die ätherischen Öle des Heus und verteilen sich mit dem Wasserdampf in der ganzen Saunakabine.
Olfaktorischer Genuss
Die Heusauna zeichnet sich vor allem durch ein unvergleichliches Dufterlebnis aus. Die ätherischen Öle des Heus, die über den Wasserdampf eingeatmet werden, erinnern an sonnige Tage in den Bergen und lassen den Alltag für eine Weile vergessen. In der Heusauna heisst es zurücklehnen, entspannen und den olfaktorischen Ausflug in die Südtiroler Alpen geniessen!
Sanftes Saunaklima
Im Gegensatz zur finnischen Sauna, die typischerweise bei Temperaturen um die 80 bis 100 Grad Celsius betrieben wird, kommt die Heusauna mit deutlich tieferen Temperaturen aus. Das Saunaklima in der Heusauna ist mit der Biosauna zu vergleichen: Der Ofen heizt die Luft auf etwa 60 Grad, dafür erreicht die Luftfeuchtigkeit durch die Verdampferschale um einiges höhere Werte, als dies bei der herkömmlichen Sauna der Fall ist. Vom sanften Klima profitieren insbesondere Neueinsteiger und ältere oder gesundheitlich geschwächte Personen: Da die tieferen Temperaturen den Körper weniger stark belasten, kann die Heusauna von allen Saunabesuchern bedenkenlos genutzt werden.
Die gesundheitliche Wirkung des Heus
Die im Heu enthaltenen ätherischen Öle, die sich in der warmen Saunakabine lösen können, wirken sich in vielerlei Hinsicht positiv auf unseren Körper aus. Bereits das ursprüngliche Tiroler Heubadl wurde zur Linderung von rheumatischen Schmerzen angewandt und dieser Effekt ist auch in der Heusauna zu beobachten. Durch den Wasserdampf gelangt das entzündungshemmende ätherische Öl auf die Haut und kann dort seine schmerzlindernde Wirkung entfalten. Die entzündungshemmenden Eigenschaften kommen auch dem Hautbild zugute: dadurch wird verhindert, dass sich aus Talg-Verstopfungen Entzündungen entwickeln und unliebsame Pickel entstehen. Zudem hilft der mit ätherischen Ölen versetzte Wasserdampf, die Atemwege befreit zu halten und Erkältungen vorzubeugen.
Vorsicht bei Allergien!
Wenn Sie unter einer Pollenallergie leiden, sollten Sie sich vor dem Besuch einer Heusauna darüber informieren, welche Pflanzen für den Heusud verwendet werden – teilweise werden neben dem Heu auch Alpenblumen und -kräuter hinzugefügt. Reagieren Sie auf das Heu oder andere Inhaltsstoffe allergisch, sollten Sie die Heusauna besser meiden. In jedem Fall lohnt sich eine vorgängige Allergieabklärung bei einer Fachperson.
Bei Asthma ist ebenfalls Vorsicht geboten. Die Zusammensetzung der Pflanzen im Sud kann für einige Asthmapatienten und -patientinnen problematisch sein. Auch hier gilt deshalb: Am besten vorher bei einer Fachperson beraten lassen.
Heusauna für zuhause
In einigen Hotels und Wellness-Anlagen – insbesondere im Südtirol – wird die Heusauna als Teil der Saunalandschaft angeboten. Die Sauna mit dem Duft nach Alpenheu kann aber auch in den eigenen vier Wänden genossen werden. Am besten geht dies mit getrocknetem Heu in einer Verdampferschale, die Sie oberhalb des Saunaofens anbringen. Für ein optimales Dufterlebnis empfiehlt es sich, das Heu bereits vor dem Saunagang etwas im Wasser ziehen zu lassen. Wichtig: Verwenden Sie ausschliesslich biologisch angepflanztes Heu für die Heusauna! Industriell angebautes Heu kann Schadstoffe enthalten, die sich in der Hitze der Saunakabine lösen können. Seien Sie zudem vorsichtig bei der Handhabung des Heus: Kommt das trockene Heu mit dem Saunaofen in direkten Kontakt, besteht Brandgefahr.
Als Alternative zum frischen Heu kann auch ein ätherisches Öl verwendet werden. Wie immer bei fertigen Zusätzen sollten Sie jedoch darauf achten, dass es sich nicht nur um einen Duftstoff, sondern tatsächlich um ein ätherisches Öl mit Wirkstoffen handelt.
Quellen:
it: Heubadl.
Sauna-portal.com: Heusauna. Schwitzen in der Heukammer.
com: Was ist eine Heusauna?