Die heisse Erholungsmethode der Finnen hat sich mittlerweile in weiten Teilen der Welt durchgesetzt. Bedenkt man die unzähligen gesundheitlichen Vorteile und das herrliche Gefühl der Entspannung nach einem Saunagang ist das kaum überraschend. Allerdings ist das Schwitzen bei knapp 100 Grad nicht jedermanns Sache. Gerade für Sauna-Einsteiger oder Kinder können die hohen Temperaturen eher unangenehm sein. Das muss aber kein Grund sein, auf den Saunabesuch zu verzichten. Alles über die sanfte Alternative, auch bekannt als Biosauna, lesen Sie hier.
Das finnische Original
Die finnische Sauna gilt immer noch als die bekannteste und am weitesten verbreitete Saunaart. Typisch für das herkömmliche Modell sind die enorm heissen Temperaturen: Auf den oberen Bänken können gut und gerne 100° Celsius erreicht werden – in gewissen Fällen sogar noch einige Grade mehr. Da warme Luft bekanntlich steigt, bleiben die unteren Bänke etwas kühler. Doch auch hier befinden sich die Temperaturen im Bereich von etwa 80° Celsius. Damit die hohen Temperaturen ausgehalten werden können, muss die Luft trocken gehalten werden. Das Zusammenspiel von trockener Luft und starker Hitze empfinden allerdings nicht alle als angenehm. Gerade für Personen, die auf erhöhte körperliche Belastung empfindlich reagieren, kann der Saunagang durch die extremen Temperaturen sogar gefährlich werden. Nicht zuletzt deshalb wird heute in vielen Wellness-Oasen auch die sanftere Variante der Biosauna angeboten.
Die Biosauna
Im Gegensatz zur herkömmlichen finnischen Sauna herrschen in der Biosauna um einiges tiefere Temperaturen. Während die finnischen Saunas gut 100° Celsius erreichen können, sauniert man in Biosaunas in der Regel in einem Temperaturbereich von 45° C – 60°C. Dafür wird in der Biosauna mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit gearbeitet. Im Durchschnitt beträgt diese nämlich 40 bis 50 Prozent. Zum Vergleich: Die finnische Sauna erreicht nur eine Luftfeuchtigkeit von 2 bis 10 Prozent. Die 10 % werden höchstens bei einem Aufguss überschritten, aber auch dann nur für eine kurze Zeit.
Die Vorteile der Biosauna
Durch die höhere Luftfeuchtigkeit können die Temperaturen niedriger gehalten werden, was kreislaufschonender wirkt. Dadurch können auch Personen mit einem weniger fitten Kreislauf und sogar Kinder den Saunagang bedenkenlos geniessen. Zudem wird die Biosauna von vielen Einsteigern in die Saunakultur bevorzugt, da sie körperlich weniger belastet und somit als angenehmer empfunden wird. Ebenfalls angenehmer wird die Abkühlung danach durch die verringerte Temperaturdifferenz.
Einen weiteren Vorteil stellt die Länge des Saunaganges dar: Während in der finnischen Sauna grundsätzlich die Regel gilt, 15 Minuten nicht zu überschreiten, kann man in der Biosauna gut auch mal während einer halben Stunde die Wärme geniessen. Selbstverständlich gilt aber auch hier: sobald man sich unwohl fühlt, sollte man den Saunagang abbrechen. Und wie bei der finnischen Sauna ist auch bei der sanfteren Variante eine Ruhephase danach Pflicht.
Saunieren mit allen Sinnen erleben
Bei der finnischen Sauna wird klassisch ein Aufguss durchgeführt. Dieser führt nicht nur zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, sondern ist auch häufig mit Duftstoffen versetzt. Da in der Biosauna die Luftfeuchtigkeit bereits erhöht ist, fällt der Aufguss typischerweise weg. Um trotzdem nicht auf den wohlriechenden Effekt verzichten zu müssen, wird in Biosaunas häufig mit ätherischen Ölen gearbeitet, die zusätzlich eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. In gewissen Biosaunas wird ausserdem Lichttherapie eingesetzt oder der Saunagang wird mit entspannenden Klängen untermalt.
Warum sich entscheiden?
Sie überlegen sich den Kauf einer Sauna für Zuhause und können sich nicht zwischen der finnischen Sauna und der Biosauna entscheiden? Kein Problem, es geht auch beides! Mittlerweile werden Kombiöfen angeboten, mit denen sowohl auf die herkömmliche als auch die sanftere Art sauniert werden kann. Möglich wird das durch einen Wasserbehälter, der in den Saunaofen integriert ist. Möchten Sie klassisch saunieren, lassen Sie den Wasserbehälter leer. Dadurch können am Ofen höhere Temperaturen eingestellt werden und die Luftfeuchtigkeit bleibt gering. Steht Ihnen der Sinn nach der milderen Variante, füllen Sie einfach den Wasserbehälter auf. Der Ofen erhitzt das Wasser zu Wasserdampf und die Luftfeuchtigkeit steigt. Gleichzeitig verhindert eine automatische Verringerung der Heizstärke allzu hohe Temperaturen in der feuchten Luft. Planen Sie mehrere Saunagänge nacheinander, können die einzelnen Varianten auch problemlos abgewechselt werden.
Quellen
GartenHaus Magazin: Biosauna und Caldarium: So geht sanft saunieren
Gesund.co.at.: Saunarium und Bio-Sauna – Die heilende Wirkung sanfter Temperaturen
Saunaportal: Sauna optimale Dauer – Wie lange in der Sauna bleiben?