Schlafmangel hat wahrscheinlich jede und jeder von Ihnen schon einmal erlebt. Sei es nun, weil der Abend mit Freunden doch etwas länger ging als geplant, oder weil das Studium bzw. die Arbeit Überstunden verlangte. In den meisten Fällen sind das jedoch Ausnahmen und der fehlende Schlaf kann spätestens am nächsten Wochenende wieder aufgeholt werden. Bei einigen Personen handelt es sich bei Schlafmangel allerdings nicht um ein mehr oder weniger einmaliges Ereignis, sondern der Mangel an erholsamem Schlaf sowie die chronische Müdigkeit werden zum Alltag. Dieser Artikel zeigt mögliche Ursachen für chronischen Schlafmangel auf und erklärt, warum regelmässiges Saunieren abends helfen kann.
Was beim Schlafen im Körper passiert
Schlaf ist nicht gleich Schlaf: Grundsätzlich werden zwei Episoden unterschieden, die unterschiedliche Vorgänge im Körper beinhalten und die sich während einer Nacht immer wieder abwechseln. Die Rede ist von REM-Schlaf bzw. Non-REM-Schlaf (REM steht für «rapid eye movement», zu deutsch: «schnelle Augenbewegung»). In der REM-Schlafphase bewegen sich die Augen sehr rasch, Atem- und Herzfrequenz sowie die Gehirnaktivität nehmen zu. Im Non-REM-Schlaf hingegen fährt der Körper seine Leistung auf ein Minimum: die Atmung ist ruhig und regelmässig, die Herzfrequenz niedrig und die Muskeln sind entspannt. Für einen gesunden und erholsamen Schlaf ist das Zusammenspiel von beiden Schlafphasen wichtig.
Beeinträchtigung der Schlafqualität und Schlafmangel
Etwa ein Viertel der Bevölkerung gibt an, nicht erholsam oder nicht lange genug zu schlafen, chronisch müde zu sein und/oder am folgenden Tag nicht die gewünschte Leistung zu erbringen. Die Ursache für Schlafmangel oder eine verminderte Qualität des Schlafes ist dabei oft erst einmal psychisch. Die Betroffenen fühlen sich im Alltag häufig gestresst oder emotional belastet. Zusätzlich trägt die Angst, nicht gut oder lange genug schlafen zu können, dazu bei, dass der Körper mit noch mehr Stress reagiert. Statt sich vor dem Einschlafen also zu entspannen, wird man angespannt. Hormone werden ausgeschüttet, welche den Körper auf eine «Kampf-oder-Flucht»-Situation vorbereiten. Als Folge davon nimmt die Einschlafzeit zu und die Aufwachphase wird länger.
Besser Schlafen durch psychisches Wohlbefinden
Negative Emotionen vermindern also die Schlafqualität. Insbesondere Depressionen gelten hier als grosser Risikofaktor. Umgekehrt lässt sich folglich der Schluss ziehen, dass positive Emotionen und deren Effekte auf physiologische Prozesse zu einem erholsamen Schlaf beitragen. Dies konnte auch durch wissenschaftliche Studien belegt werden. Psychisches Wohlbefinden erleichtert das Ein- und Durchschlafen, in dem es beim Zubettgehen für den Schlaf günstige kognitive Prozesse fördert.
Einfluss der körperlichen Aktivität auf die Schlafqualität
Neben dem psychischen spielt auch das physische Wohlbefinden eine wichtige Rolle. So konnten mehrere Studien zeigen, dass regelmässige körperliche Betätigung zu einem längeren und besseren Schlaf führt. Auch wenn die genauen Zusammenhänge noch nicht bekannt sind, zeigen mehrere Umfragen, dass Personen, die sich wöchentlich mindestens 2 ½ Stunden bewegen, kaum an Schlafproblemen leiden.
Die Rolle der Sauna
Womöglich fragen Sie sich jetzt, was das alles mit der Sauna zu tun hat. Ziemlich viel! Und zwar sowohl was den körperlichen, als auch was den emotionalen Einfluss betrifft. So kann Saunieren, was den körperlichen Effekt angeht, mit moderatem Ausdauertraining verglichen werden. Ergänzend zu regelmässiger Bewegung kann der Gang in die Sauna also helfen, schneller einzuschlafen. Für Personen, die sich aufgrund körperlicher Beschwerden nicht mehr oder nicht in gleichem Masse bewegen können, können die empfohlenen 2 ½ Stunden körperliche Aktivität auch durch die Sauna ersetzt werden.
Auch der positive Einfluss der Sauna auf die Psyche ist erwiesen. So gilt regelmässiges Saunieren als unterstützend bei der Behandlung von Depressionen – einer der Risikofaktoren für eine verminderte Schlafqualität – da Saunieren den Serotoninspiegel im Blut ansteigen lässt. Der erhöhte Serotoninspiegel hilft übrigens auch Personen, die nicht mit psychischen Beschwerden zu kämpfen haben. Das freigesetzte Hormon führt zu einer generellen Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und einem Gefühl der Entspannung durch Verminderung von Stressempfinden – und lässt uns abends somit besser einschlafen.
Für eine optimale Wirkung sollte der Saunagang abends stattfinden. Allerdings nicht direkt vor dem Schlafen, denn der Körper braucht Zeit, um die gesteigerte Temperatur wieder zu senken und sich von der akuten Belastung während der Hitze zu erholen. Deshalb plant man zwischen Saunagang und Zubettgehen am besten noch etwa eine halbe Stunde Zeit ein.
Quellen:
Brand, Serge (2018): Schlaf, körperliche Aktivität und Stress
Lowry, CA et al. (2009): That warm fuzzy feeling: brain serotonergic neurons and the regulation of emotion.
TyloHelo: Besser schlafen durch Saunieren am Abend