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Wellness trotz chronischer Hauterkrankungen

Für Personen mit chronischen Hauterkrankungen stellen mögliche Reizungen der Haut und damit einhergehende Krankheitsschübe ein alltägliches Risiko dar. Besuche in der Sauna oder im Dampfbad, die ansonsten für ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt sind, können somit verunsichern. Die Vorbehalte sind nicht ganz unbegründet – bei vorheriger Abklärung und dem Einhalten einiger Tipps kann der Gang in die Sauna oder das Dampfbad allerdings sogar Linderung verschaffen.


Häufige chronische Hauterkrankungen: Neurodermitis und Schuppenflechte

Neurodermitis (auch Dermatitis) gehört zu den häufigsten chronischen Hauterkrankungen. Sie tritt in Schüben auf, wobei zwischen den Schüben eine vollständige Besserung der Haut eintreten kann. Bei einem Schub kommt es zu Rötungen und teilweise Schuppungen der Haut, die häufig mit unangenehmem Juckreiz verbunden sind. Auslösefaktoren für Schübe können Reaktionen auf Materialien sein, die mit der Haut in Berührung kommen, wie beispielsweise Textilien oder Reinigungsmittel. Betroffene Personen können auf vieles allergisch reagieren, wobei die Allergie wiederum einen Schub auslösen kann, so zum Beispiel Pollen oder Tierhaare. Auch Stress wird als Auslösefaktor genannt.


Die Schuppenflechte (Psoriasis) als zweite häufige Hautkrankheit zeichnet sich durch vermehrte Schuppenbildung auf der Hautoberfläche aus. Wie auch bei der Neurodermitis ist das Krankheitsbild nicht durchgängig gleich, sondern die Schuppenbildung tritt in Schüben auf. Als Auslöser gelten Reizungen der Haut wie kleine Verletzungen oder ein Sonnenbrand, Infektionen, die Inhaltsstoffe einiger Medikamente und ebenfalls Stress.


Risiken beim Wellnessen

Bei gewissen Neurodermitispatienten können Hitze oder Temperaturschwankungen einen Schub auslösen. In diesem Fall sollte die klassische finnische Sauna besser gemieden werden. Stattdessen empfiehlt es sich ein Gang in die Biosauna oder das Dampfbad. Zusätzliche Vorsicht ist bei der Verwendung von ätherischen Ölen bspw. in Aufgüssen geboten, die bei einigen Neurodermitispatienten eine Allergie hervorrufen könnten.


Neurodermitispatienten, die an einem momentanen Schub mit stark entzündeten Hautstellen leiden, sollten bis zum Abklingen der akuten Symptome besser auf Wellnesseinrichtungen verzichten. Auch bei Patienten mit Psoriasis gilt: bei starken Schüben sollten Sauna und Dampfbad vermieden werden. In jedem Fall ist eine Abklärung mit einer Fachperson vor dem Wellnessen anzuraten.

Sichert man sich gegen diese allfälligen Risiken ab, steht dem Wellness-Erlebnis jedoch nichts mehr im Weg. Dass dieses durchaus positive Effekte haben kann, zeigen die folgenden Punkte


Bessere Durchblutung

Patienten mit Neurodermitis haben oft mit einer schlechten Durchblutung der Haut zu kämpfen. Unter anderem führt dies zu einem gesteigerten Kälteempfinden, was gerade in den kommenden Wintermonaten unangenehm werden kann. Die Wärme im Dampfbad oder der Sauna kann hier Abhilfe schaffen, indem Blutgefässe erweitert werden und dadurch die Durchblutung bei regelmässiger Anwendung dauerhaft verbessert wird.


Gesundes Schwitzen

Schweiss ist nicht nur durch das Ausscheiden von Schadstoffen gesundheitsfördernd. Das Wasser in Kombination mit den darin aufgelösten Salzen hilft, trockene oder schuppige Hautregionen aufzuweichen. Tote Hautzellen können sich dadurch besser ablösen und beim Duschen danach abgespült werden. Insbesondere bei Patienten mit Schuppenflechte zeigt sich hier eine positive Wirkung: die Schuppen können nach der Sauna oder dem Dampfbad entfernt werden, ohne die darunterliegende gesunde Haut zu verletzen.


Verbesserte Feuchtigkeitsregulation der Haut

Regelmässige Saunabesuche helfen der Haut, die Feuchtigkeit besser zu regulieren und die Hautzellen können mehr Feuchtigkeit speichern. Trockene und strapazierte Hautregionen können sich so wieder regenerieren. Eine gründliche Pflege der Haut nach dem Saunabesuch (oder dem Dampfbad) ist aber trotzdem wichtig, gerade für Patienten mit Hauterkrankungen. Am besten werden direkt nach dem abschliessenden Duschen fetthaltige Pflegemittel aufgetragen, die die Haut optimal mit Feuchtigkeit versorgen.


Stärken der Abwehrkräfte

Die abwechselnden Hitze- und Kältereize beim Wellnessen stärken die Immunabwehr und können dem Körper so über einen längeren Zeitraum hinweg dabei helfen, Infektionen besser abzuwehren. Das kann indirekt auch Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf von Patienten mit Schuppenflechte haben. Infektionen, unabhängig welcher Art, können nämlich einen Krankheitsschub auslösen. Wird das Infektionsrisiko mit einer besseren Immunabwehr verringert, verringert sich auch das Risiko eines Schubes.


Stressvorbeugung

Wie eine Infektion gilt auch übermässiger Stress als Auslösefaktor für einen Krankheitsschub, sowohl bei Patienten mit Neurodermitis als auch Schuppenflechte. Dass bewusstes Entspannen beim Wellnessen den Alltagsstress in den Hintergrund rücken lässt ist bekannt und kann hier doppelt wirksam sein. Zur allgemeinen Verbesserung der psychischen Grundstimmung kommt ein Präventionseffekt gegenüber erneuten Krankheitsschüben hinzu.





Quellen:

  • DocCheck Flexikon: Psoriasis; Neurodermitis

  • Hannuksela, Minna L. & Ellahham, Samer (2001): Benefits and Risks of Sauna Bathing

  • Julia Maurer: Sauna trotz Neurodermitis? Allergie-frei.info

  • Karin Hafner: Sauna bei Hauterkrankungen? Hautinfo.at

  • Psoriasis.info: Mit Schuppenflechte in die Sauna?

  • Sarah Weber: Mit Neurodermitis in die Sauna? Saunazeit.com



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