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Infrarotkabine – die Vorteile der unterschätzten Saunaalternative

Wenn hierzulande von der Sauna geredet wird, denken wohl die meisten an die finnische Sauna – von welcher schliesslich auch der Name für die Wellness-Anwendung stammt. Dieser Saunatyp ist in unseren Breitengraden noch immer am weitesten verbreitet; sei es in Wellnessanlagen, Spa-Bereichen von Luxushotels oder den eigenen vier Wänden. Eine andere Form der Wärmekabine geht dabei häufig unter, obwohl sie einiges zu bieten hätte: die Infrarotsauna.


Was ist Infrarot?

Infrarot ist eine für uns Menschen nicht sichtbare Wellenlänge im elektromagnetischen Spektrum. Statt dass wir sie als visuelle Reize mit dem Auge wahrnehmen können, wie das bei anderen elektromagnetischen Strahlen möglich ist (die wir etwa als rot, blau oder grün sehen können), werden Infrarotstrahlen für uns über Thermorezeptoren erfahrbar; sie fühlen sich warm an.


Energiesparende Wärmeerzeugung

Infrarotstrahlen aus natürlichen Wärmequellen wie Feuer und Sonne wirken direkt auf unseren Körper ein. Die Wärmestrahlung dringt in die oberen Hautschichten und aktiviert dort Wärmerezeptoren, die uns die behaglich warmen Temperaturen spüren lassen. Nach diesem Prinzip funktioniert auch die Infrarotsauna: Spezielle Wandpaneele strahlen elektromagnetische Wellen im Infrarotspektrum aus, die beim Auftreffen auf die Haut ein Wärmegefühl auslösen. Die Luft wird dabei allerdings nicht erwärmt, was den grossen Unterschied zu herkömmlichen Saunakabinen darstellt.

In der finnischen Sauna findet eine doppelte Wärmeübertragung statt. Zuerst wird durch ein offenes Feuer oder einen elektrischen Saunaofen die Luft erhitzt. Die Wärme der Luft wird dann in einem zweiten Schritt auf den Körper übertragen. Der Nachteil dieser Variante: Dabei geht einiges an Wärmeenergie ungenutzt verloren. Bei der Infrarotkabine ist das nicht der Fall, da die Wärmeübertragung direkt stattfindet. Der Betrieb einer Infrarotkabine verbraucht also deutlich weniger Strom als der Betrieb einer herkömmlichen Sauna – und schont damit nicht nur Ihr Portemonnaie, sondern auch die Umwelt.


Weniger Vorbereitungszeit

Die Erwärmung der herkömmlichen finnischen Sauna ist nicht nur energie-, sondern auch zeitintensiv. Exakte Angaben können hier zwar kaum gemacht werden, da die Aufheizdauer von verschiedenen Faktoren abhängig ist: vom Hersteller, dem Ofenmodell, der Grösse der Saunakabine, den verwendeten Isolationsmaterialien und nicht zuletzt von der Differenz zwischen Umgebungstemperatur und gewünschter Kabinentemperatur. Dennoch kann ein Richtwert angegeben werden: Etwa eine Stunde, bevor Sie die Sauna nutzen möchten, sollten Sie mit dem Aufheizen der Kabine beginnen.


Im Gegensatz dazu benötigt die Infrarotkabine keine Aufwärmphase. Da nicht zuerst die Luft erhitzt werden muss, sondern die Wärme direkt durch die Infrarotstrahlen auf die Haut trifft, kann die Infrarotkabine jederzeit genutzt werden. Und: der Verlust der Aufheizzeit bedeutet wiederum tieferen Energieverbrauch.


Behagliche Wärme

Die Wärmestrahlen der Infrarotkabine imitieren die Strahlen der grössten natürlichen Wärmequelle: der Sonne. Und wie auch das Sonnenlicht, nehmen wir Wärme von Infrarotstrahlung als besonders angenehm und behaglich wahr. Hinzu kommt, dass mit der Infrarotstrahlung zwar nicht die gleichen Temperaturen erreicht werden, wie in der finnischen Sauna (statt bei 90° C schwitzt man in der Infrarotsauna «nur» bei 50° C bis 60° C) – dafür zeigt diese Art der Wärmeerzeugung bei geringeren Temperaturen grössere Wirkung. Dies macht die Infrarotvariante gerade für ältere Personen oder Familien mit Kindern zur lohnenswerten Alternative.


Gesundheitliche Vorteile

Während die herkömmliche Sauna die Haut vor allem äusserlich erwärmt, dringt Infrarotstrahlung bis zu vier Millimeter tief unter die Oberfläche. Diese Tiefenwärme sorgt dafür, dass wir trotz der geringeren Temperaturen mehr schwitzen – und damit auch mehr Schadstoffe ausscheiden. Entspannen in der Infrarotsauna ist also ideal für die Entschlackung.


Die tiefenwirksame Strahlung hat weitere Vorteile: Kreislauf und Durchblutung werden angeregt, chronische Schmerzen in Muskeln und Gelenken können gemildert werden und Muskeln können sich optimal entspannen. Gerade für Sportbegeisterte bietet sich die Infrarotkabine an, um die Regeneration der Muskulatur nach dem täglichen Training zu fördern.


Risikofrei entspannen

Die Hitze in der Sauna stellt für den Körper immer eine Belastung dar. Für Patienten mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann diese je nach Ausprägung der Krankheit ein gesundheitliches Risiko darstellen, so dass ihnen teilweise vom Gang in die Sauna abgeraten wird. Da bei der Wärmeerzeugung der Infrarotkabine der Körper direkt erwärmt wird, wird die Hitze als weniger belastend wahrgenommen als in der finnischen Sauna. Und tatsächlich zeigen Studien: Kontraindikationen für die Infrarotsauna liessen sich bisher keine feststellen. Somit können auch Patienten mit chronischen Herzleiden die Infrarotsauna sorgenfrei geniessen.





Quellen

  • Beever, Richard (2009): Far-infrared saunas for treatment of cardiovascular risk factors

  • Oosterveld, Fredrikus G. J. et al. (2008): Infrared sauna in patients with rheumatoid arthritis and ankylosing spondylitis

  • Vatansever, Fatma & Hamblin, Michael R. (2012): Far infrared radiation (FIR): Its biological effects and medical applications

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