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Zukunftsvisionen: Innovationen rund ums Wellnessen

Von den römischen Thermen zur Privatsauna im Einfamilienhaus – Wellnesseinrichtungen haben eine lange Entwicklungsgeschichte vorzuweisen. Genügte in den Anfängen moderner öffentlicher Spa-Angebote ein einzelner Saunaraum mit Thermalbecken, weisen die heutigen Wellnessangebote regelrechte Saunalandschaften auf. Biosauna, finnische Sauna, Dampfbad, russische Banja oder Feuersauna, der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Und der Blick nach vorne zeigt: es ist noch viel mehr möglich.


Platzverhältnisse schaffen

Seit bald einem Jahr läuft der öffentliche Wellness-Betrieb auf Sparflamme. Erst der Lockdown, später schrittweise Öffnungen mit Eintrittsbeschränkungen und seit gut einem Monat die erneute Schliessung. Auch in naher Zukunft zeichnen sich keine Veränderungen dieser Situation ab. Raumplanung von öffentlichen Spa-Einrichtungen ist daher wichtiger denn je: wie kann der vorhandene Platz optimal genutzt werden, so dass der Betrieb auch in aussergewöhnlichen Zeiten funktionieren kann? Der Trend weist in Richtung weitläufige, offene Räume und Freiluftbereiche. Letzteres lässt sich mit einem weiteren Trend kombinieren: der Kombination eines Outdoor-Erlebnisses und Wellness.


Wellness an der frischen Luft

Die Corona-Pandemie zwingt viele von uns, den grössten Teil ihrer Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Gerade für Personen, die in Ballungszentren leben, kommt das Abschalten in der Natur nun seit bald einem Jahr zu kurz. Das wirkt sich auch auf die Bedürfnisse rund um das Thema Wellness aus: mehr und mehr entsteht der Wunsch, Entspannung in der Sauna mit frischer Luft zu kombinieren. Deshalb sollten genug Freiluftbereiche eingeplant werden, die nicht nur der Abkühlung nach dem Saunagang dienen, sondern zum Verweilen einladen. Statt einer Terrasse mit Tauchbecken lässt sich beispielsweise ein Schwimmteich mit Garten errichten oder der Indoor-Whirlpool kann durch den Hot Pot in der Schneelandschaft ersetzt werden.


Biophile Spa-Architektur

Der Begriff der biophilen Architektur bezieht sich auf das Verschmelzen von Natur und künstlich errichteten Bauwerken. Das Konzept geht dabei weit über Architektur alleine hinaus: stattdessen steht das ganzheitliche Wohlbefinden im Vordergrund, ein Grundgedanke also, der grösstenteils demjenigen von Wellness entspricht. Nicht zuletzt deshalb lässt sich beides auch hervorragend kombinieren.


Ziel der biophilen Architektur ist es, die künstliche Umgebung, in der der Mensch sich in der heutigen Gesellschaft grösstenteils bewegt, wieder natürlicher zu gestalten – bis die Grenze zwischen «draussen» und «drinnen» kaum noch erkennbar ist. Statt künstlichem Licht wird wo immer möglich Tageslicht verwendet; Zimmerpflanzen füllen den Raum; Ecken, Kanten und gerade Linien werden abgelöst von organischeren Formen. Hinzu kommt der Nachhaltigkeitsgedanke: die verwendeten Materialien sollten möglichst unverarbeitet verbaut werden und aus nachhaltiger Produktion stammen.


Der Umwelt zuliebe

Das Bewusstsein um den eigenen ökologischen Fussabdruck hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Dass mit natürlichen Ressourcen schonungsvoll umgegangen werden sollte, wird auch im Wellness-Bereich immer mehr zum Thema. Allerdings braucht Wellness von Grund auf relativ viel Energie. Saunakabinen müssen auch bei winterlich kalten Aussentemperaturen auf bis zu 100° C erhitzt, Wasser muss auch bei Schneefall in Aussenbereichen warmgehalten werden. Nichtsdestotrotz müssen sich Umweltbewusstsein und Spa nicht per se ausschliessen, wie neuere technologische Entwicklungen zeigen. Ein Pionier in Sachen Energiesparsamkeit ist beispielsweise die «Solare Fitness &amp Wellness»- Forschungseinheit in Dübendorf, an der unter anderem Forschtungsteams der Hochschule Luzern an einer umweltfreundlichen Variante von Wellness tüfteln. Ziel des Projektes ist eine Reduktion des durchschnittlichen Energieverbrauchs von Wellness-Einrichtungen auf einen Sechstel des ursprünglichen Verbrauchs. Damit das gelingt, sind unter anderem Wärmepumpen und Solarpanels verbaut, zudem sind Mechanismen für die Wärmerückgewinnung in Betrieb. Zusätzlich liefern die Besucher des Zentrums selber Energie: die beim Sport an den Fitnessgeräten erzeugte Energie wird in Strom umgewandelt und in den Wellness-Bereich umgeleitet.


Solche und ähnliche Projekte befinden sich zwar erst in der Versuchsphase, das Wellness-Angebot kann aber schon heute durch kleine Schritte nachhaltiger gestaltet werden. Beispielsweise durch das Optimieren der Isolation von Saunakabinen oder in dem auf einheimisches, zertifiziertes Holz beim Bau der Sauna zurückgegriffen wird, statt das Material aus dem Ausland zu importieren.


Digital Spa

Die Digitalisierung macht auch vor dem Wellnessen nicht halt. So lässt sich neben dem Trend zu mehr Natürlichkeit und Nachhaltigkeit auch ein Trend in die etwas andere Richtung feststellen: zu digitaler Unterstützung beim Spa-Erlebnis. Beispielsweise gibt es schon heute die Möglichkeit, Spa-Angebote mit einer Virtual Reality-Brille zu geniessen. Innerhalb von wenigen Sekunden kann man damit während der Massage beispielsweise in die Sandstrände der Karibikinseln eintauchen.


Ein weiterer Trend innerhalb des Digital Spa ist die multisensorische Entspannung. Dabei wird das Abschalten vom Alltagsstress auf mehreren Sinnesebenen von entsprechenden Eindrücken unterstützt. Schallwellen, die unsere Psyche positiv beeinflussen, werden beispielsweise kombiniert mit beruhigenden Farbprojektionen. So kann man sich noch einfacher zurücklehnen und die Seele baumeln lassen.


Individuelles Spa-Erlebnis

Der «In-room-Wellness»-Trend vereint privates Wellness-Erlebnis mit Ferien-Feeling. Die Idee dabei ist, dass man zwar seine eigenen vier Wände verlässt, aber trotzdem private Spa-Angebote geniessen kann, die auf die persönlichen Interessen abgestimmt sind – beispielsweise durch die exklusive Sauna in der Hotelsuite oder den eigenen Whirlpool im angeschlossenen Badezimmer. Solche Angebote zielen dabei nicht nur auf die klassischen Wellness-Bereiche Sauna, Dampf- und Thermalbad ab. Stattdessen wird der Begriff «Wellness» grösser gefasst und beinhaltet auch personalisierte Fitnessangebote, spezielle Lichtkonzepte und den erholsamen Schlaf im Hotelbett.






Quellen:

  • Beauty.de: Aktuelle Spa-Trends: "Digital Spa" oder "Back to nature"? Beides!

  • Mezler-Andelberg, Sabine (2019): Architektur: Mit Pflanzen, Licht und Luft zurück zur Natur.

  • Sauna & Bäderpraxis (2020/3): Spa der Zukunft

  • Widmer, Andreas (2018): NEST-Unit «Solare Fitness &amp Wellness» ist eröffnet. Gebäudetechnik.ch.

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